Wir haben auf unserem Basistreffen, dem Linkstreff, zweimal lange und sehr ausführlich diskutiert:

Erst hat es geheißen, daß das Projekt der Stadt nichts kostet; in der FN v. 17.07.08 steht nun, daß Herr Müller gesagt habe, daß hierfür im Etat ein Posten bereitgestellt werden soll.

Geld zur Subventionierung eines Milliarden-Konzerns ist nicht gut.

(auch wenn es welche nicht mehr hören mögen:) wenn keine Kaufkraft da ist, weil die Menschen immer weniger Geld haben, bekommen wir ein zweites City-Center. In diesem Zusammenhang frage ich mich, was der Investor denn für die Armen spendet und will den konstruktieven Vorschlag von der Kollegin Brigitte Dittrich aufgreifen, nämlich die Aufforderungen an die Sponsoren 2/3-tel des Werbeetats für soziale Zwecke zu verwenden. So etwas wäre außerdem ein riesiger Imagegewinn für die Unternehmen und den Investor.

Eine Straße fällt für FußgängerInnen und RadlerInnen weg. Traditionell gewachsene Strukturen werden aufgelöst und das Stadtzentrum wird privatisiert. Große Teile der Innenstadt werden dem öffentlichen Raum entzogen. Der Stadtrat und die Demokratie macht sich für diesen Bereich überflüssig, es entscheidet das Geld.

Wesentlich ist für mich auch, daß wegen dem Großprojekt nicht díe wichtigen Themen, wie z.B. Kinderarmut, Altersarmut, Fahrpreise, Widerstand gegen Neozazismus, in den Hintergrund treten.

Was uns sehr mißtrauisch macht, ist die große plötzliche Eile. Kaum veröffentlicht, schon sollen Beschlüsse gefaßt werden. Es fehlt somit fast vollkommen die Beteiligung der Öffentlichkeit, obwohl schon 1,5 Jahre in der Verwaltung darüber debatiert wurde. Bei unserem Basistreffen hat es geheißen: „Überrumpelung aller erster Güte“. Auch denken wir, daß das Ergebnis der Umfrage von AbiturientInnen des Helene Lange Gymnasiums zu dem Projekt abgewartet werden kann.

Es fällt günstiger Wohnraum fällt weg.

Wo kommen die Marktstände hin ? Die müssen sowieso schon dauernd hin- und herwechseln.

Ein Parkhaus soll gebaut werden, obwohl das Quelle-Parkhaus mit wohl 460 Stellplätzen leersteht.

Die ganze Innenstadt über Jahre hinweg eine riesige Baustelle mit riesigen LKWs und Baufahrzeugen, die die Straßen ruinieren.

Wir unterstützen den Stadtheimatpfleger Alexander Meier.

Hat der Investor Auflagen? Was ist, wenn er während der Bauzeit oder nach dem Abriß von dem Projekt Abstand nimmt? Wenn auf den Abrißgrundstücken Altlasten sein solten? Zahlt die Stadt Fürth wie bei Saturn Wasseranschluß, Stromanschluß, Ampelanlage, Vorplatz etc.? Wie sind die Arbeitsbedingungen der zukünftig dort Beschäftigten?

Es gibt viel zu viele ungeklärte Fragen.

(evtl.: abgewartet werden muß nun noch das Gutachten der Regierung von Mittelfranken. Das gäbe einer eventuell sich gründenden Bürgerinitiative Zeit)

Es gäbe so viele gute Alternativen:

Villeicht ist doch die Ladenpassage zwischen Friedrich-und Schwabacherstraße realisierbar.

Der Investor könnte das Citi-Center kaufen und aufmöbeln.

Fiedler- und Wölfel – Areal könnten mit einem Übergang verbunden werden.

Das Parkhotel könnte aufgemöbelt werden, es könnte ein Kultur- und Bürger (oder Volks-) Haus daraus gemacht werden. Mit dem schönen Saal.

Vielen Dank.

(Ulrich Schönweiß)